
2,5 Grad seit 1881
DWD berechnet für Deutschland eine signifikant höhere Erwärmung
29.06.2025, 9:55 Uhr
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Wieder eine Hitzewelle. Es ist nicht überraschend, dass solche Extreme uns immer mehr treffen: Deutschland hat im Vergleich zu vor -industriellen Zeiten bereits 2,5 Grad erhöht. Der deutsche Wetterdienst (DWD) zeigt ihn seit Anfang April und erklärt das Verfahren.
Ist das viel?
Das ist viel. Tatsächlich nahm der DWD seit 1881 mehr als 1,9 Grad an. Die Berechnungsmethode, die zu dieser Zahl führte, wurde jedoch von der Realität überholt.
Die globale Erwärmung bezieht sich auf die durchschnittliche jährliche Lufttemperatur in einer Höhe von zwei Metern über dem Boden. Bisher hat der deutsche Wetterdienst eine geraden Linie durch die durchschnittlichen Temperaturen der vergangenen Jahrzehnte gezogen, die den durchschnittlichen Temperaturanstieg im gesamten Zeitraum zeigten.
Aber: „Das Klimasystem ist nicht linear“, sagte der Klimologe der DWD Andreas Walter. In den letzten Jahren wurde ein überproportional starker Temperaturanstieg beobachtet. „In dieser Hinsicht ist diese alte Methode nicht mehr geeignet, um den Temperaturanstieg ausreichend genau zu beschreiben.“ Sie können keine beschleunigten Entwicklungen zeigen.
Wie erwarten Sie stattdessen jetzt?
In der sogenannten Lösungsverfahren, für die die DWD gewählt hat, werden die Nachbarn in der Nähe für jeden Punkt betrachtet. Die benachbarten Punkte sind für die Kurve wichtiger, je näher Sie am Punkt sind. Mit den jährlichen Mitteltemperaturen können kurzfristige Schwankungen wie Kühlung oder beschleunigte Erwärmung abgebildet werden.
Das Ergebnis ist eine realistischere Bewertung der tatsächlichen Temperaturanstieg. Zukünftige Veränderungen wie eine mögliche Verlangsamung der Erwärmung durch Klimaschutzmaßnahmen sind ebenfalls schneller zu sehen. Auf der Datenbasis hat sich nichts geändert.
Wie machen andere das?
Zusätzlich zu ihren eigenen Daten stützt sich die Global Weather Organization (WMO) auf die Daten der nationalen Wetterdienste – bisher waren internationale Berechnungen eine Mischung aus Alter und neue Berechnung. In Österreich, den Niederlanden und der Schweiz beispielsweise wird das Lösungsverfahren auch von den Wetterdiensten verwendet.
Gab es nichts bei 1,5 Grad?
Ja. Die internationale Gemeinschaft möchte die globale Erwärmung bei 1,5 Grad einstellen, um die schlimmsten Klimaauswirkungen zu begrenzen. Das Jahr 2024 hat die Grenze bereits angerissen. Das Ziel wird offiziell erst als Fehler nach mehreren Jahren des Überschreitens angesehen. Um in der Lage zu sein, die globale Erwärmung unter 1,5 Grad zu halten, müsste die Ausgabe von Treibhausgasen im Klima sehr schnell und sehr stark abnehmen. Darüber hinaus müssten große Mengen an Treibhausgasen in der Atmosphäre wieder zurückgezogen werden.
Was sind konkrete Konsequenzen der Erwärmung?
Nach Angaben der Bundesumweltbehörde und des deutschen Wetterdienstes führt die Erwärmung zu häufigeren Wärmewellen und Dürre, die die Landwirtschaft und die Trinkwasserversorgung gefährden, und das Risiko von Waldbränden steigt. In den letzten Jahren gab es in Deutschland viele tausend Wärmenotiz – auch wegen der vergleichsweise alten Bevölkerung. Weitere Schäden durch stärkere Stürme werden hinzugefügt.