Dem 22-jährigen Tobias K. werden versuchter Mord und schwere Brandstiftung vorgeworfen. Der Auszubildende aus Leibertingen soll in der Nacht zum 23. Oktober zunächst mit Molotowcocktails ein Auto angezündet und die Brandsätze anschließend gegen die Häuser zweier Nachbarn geschleudert haben. Seitdem sitzt der junge Mann in Untersuchungshaft. Nun ermittelt auch die Landesschutzzentrale der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Grund sind Hinweise auf eine linksextremistisch motivierte Straftat.
Die Bewohner des Hauses schliefen bereits
Aber der Reihe nach: Dem „Bild“-Bericht zufolge soll der 22-Jährige die Molotow-Cocktails auf ein Fenster gerichtet haben. Die Bewohner des Hauses, eine Familie mit zwei Kindern, schliefen zu diesem Zeitpunkt bereits. Ein weiterer Brandsatz traf das Auto eines anderen Nachbarn. Dies alarmierte den Rettungsdienst. Beim Eintreffen von Feuerwehr und Polizei soll Tobias K. einen weiteren Molotowcocktail auf die Einsatzkräfte geschleudert haben – mit Tötungsabsicht, wie es später hieß.
Kriminalpolizeisprecher Jürgen Glodek erklärte gegenüber „Bild“: „Während die Beamten und ein Feuerwehrmann den Brandort inspizierten, wurde ein weiterer Molotowcocktail in ihre Richtung geworfen, der wenige Meter vor den Beamten auf der Straße einschlug und explodierte.“ Der 22-Jährige wurde erst am folgenden Tag festgenommen.
Als die Polizei sein Zimmer durchsuchte, fand sie „mehrere Gegenstände, die darauf hindeuten, dass er an der Tat beteiligt war“. An den Fenstern des Mannes klebt der Slogan „FCK AFD“. So wie Oberstaatsanwalt Dr. Eckhard Maak, der gegenüber „Bild“ sagte, dass es am Tatort auch Schmierereien gegeben habe, die im Sinne einer „antifaschistischen Aktion“ stünden. Dies deutet auf ein politisch motiviertes Verbrechen hin. Denn beide Häuser, die angegriffen wurden, haben Verbindungen zur AfD.
Ein Hausbesitzer ist Parteimitglied und besitzt laut „Bild“ ein Auto mit Aufklebern wie „Die Grünen an die Ostfront – nur AfD“. Im zweiten Haus wohnt Unternehmer Michael K. (48), ehemaliger Kreisvorsitzender der Partei. Die Mutter von Tobias K. ist selbst Politikerin. Der parteilose Bürgermeister der Nachbarstadt wollte auf eine Anfrage von „Bild äußerte sich jedoch nicht zu den Vorwürfen.
