Doch die Ampelkoalition setzt noch immer auf staatliche Eingriffe. Für Volkswagen wird ein Industriestrompreis diskutiert und die E-Auto-Förderung neu aufgelegt, Thyssen hat bereits Milliardenzuschüsse erhalten, der Kauf einer Beteiligung an der Meyer Werft ist beschlossen. Muss der Staat strauchelnden Unternehmen unter die Arme greifen – und wenn ja, wie vielen?
Nein, genau das sollte er nicht. Wenn Unternehmen straucheln, ist das – so hart es klingt – ein wichtiges Korrektiv in der Marktwirtschaft. Wenn der Staat als Retter das Haftungsprinzip aus der Gleichung nimmt, schafft er dysfunktionale Sicherheitspolster für die Vermögenden. Im Kapitalismus muss man sein Vermögen immer wieder Risiken aussetzen, um es erhalten zu können. Der Nexus von Renditechance und Verlustrisiko fördert verantwortungsvolle und allokativ sinnvolle Investitionsentscheidungen. Wenn der Staat Steuergelder verbrennt, muss niemand dafür geradestehen. Erweisen sich Subventionen als Flop, sind die Entscheider meist nicht mehr im Amt. Und solange sie es sind, wird meist gutes Geld schlechtem hinterhergeworfen, damit das Versagen nicht offensichtlich ist.