200 neue Arbeitsplätze geplant: Autozulieferer eröffnet weiteres Werk in Thüringen

200 neue Arbeitsplätze geplant: Autozulieferer eröffnet weiteres Werk in Thüringen

Das neue Werk soll über 20.000 Quadratmeter groß sein. Investiert wurde ein dreistelliger Millionenbetrag, eine genaue Summe nannte das Unternehmen allerdings nicht. Aktuell arbeiten im Thüringer Werk im Gewerbegebiet „Erfurter Kreuz“ rund 350 Mitarbeiter. Bis 2025 sollen laut Management 200 neue Arbeitsplätze entstehen. Der Hauptsitz des Marquardt-Unternehmens ist im baden-württembergischen Rietheim-Weilheim.

Schwierige Zeiten für Zulieferer

Geschäftsführer Harald Marquardt sagte: „Diese Investition hier in Thüringen ist – trotz widrigster Umstände – ein Bekenntnis zum Standort Deutschland.“ Die Automobilindustrie befindet sich derzeit in einer schwierigen Lage. Der Strukturwandel hin zur Elektromobilität stellt für viele Unternehmen eine Herausforderung dar, der hohe Wettbewerbs- und Kostendruck ist hoch. In den vergangenen Wochen haben mehrere Zulieferer in Thüringen angekündigt, Stellen abzubauen oder Standorte ganz zu schließen.

Der Mittelständler aus Baden-Württemberg ist eigenen Angaben zufolge seit 2019 in Thüringen wirtschaftlich aktiv. Um auch Großaufträge abwickeln zu können, sei die Investitionsentscheidung für das zweite Werk Ende 2022 gefallen.

1,4 Milliarden Euro Umsatz weltweit

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) bezeichnet die Investition als „Zeichen dafür, dass der Automobilstandort Thüringen das Potenzial hat, seine Anpassungsfähigkeit in einem schwierigen Marktumfeld unter Beweis zu stellen.“ Das Land habe sich als verlässlicher Partner bei Unternehmensansiedlungen erwiesen.

Das 1925 gegründete Familienunternehmen Marquardt ist ein international tätiger Hersteller mechatronischer Schalt- und Steuerungssysteme. Zu den Produkten zählen nach Unternehmensangaben Steuerungskomponenten und Fahrzeugzugangssysteme, aber auch Systeme für Haushaltsgeräte und Elektrowerkzeuge. Weltweit sind rund 10.000 Mitarbeiter an 22 Standorten beschäftigt. Der Umsatz lag 2023 bei knapp 1,4 Milliarden Euro.

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