1951 mit Süßigkeiten verführt
Familie findet nach über 70 Jahren vermissten Sohn
23.09.2024, 10:23 Uhr
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Im Februar 1951 wird Luis Armando Albino in einem Park von einer Frau angesprochen, die ihm Süßigkeiten kaufen möchte. Dann verschwindet er und hinterlässt eine schmerzliche Lücke in seiner Familie, die die Hoffnung, dass Albino am Leben ist, nie aufgibt.
Das letzte Mal, dass Luis Armando Albinos Familie ihn in den Armen halten konnte, war er sechs Jahre alt. Am 21. Februar 1951 lockte eine Frau den Jungen aus einem Park in West Oakland, Kalifornien, wo er mit seinem zehnjährigen Bruder Roger gespielt hatte, und versprach ihm auf Spanisch, ihm Süßigkeiten zu kaufen. Roger Albino wurde von Ermittlern mehrfach befragt und gab wiederholt an, eine Frau mit Kopftuch habe seinen Bruder mitgenommen.
Die Frau entführte den Jungen, der in Puerto Rico geboren wurde. Albino und fünf seiner Geschwister waren erst im Sommer vor seiner Entführung mit ihrer Mutter nach Oakland gezogen. Die Entführerin flog den Jungen an die Ostküste, wo er bei einem Paar landete, das ihn aufzog, als wäre er ihr eigener Sohn, berichtete Mercury News. Beamte und Familienmitglieder sagten nicht, wo an der Ostküste er lebt.
Nach Angaben der Familie fand Albinos Nichte, die 63-jährige Alida Alequin, ihren Onkel und brachte ihn mit seiner Familie wieder zusammen. Albino galt seit über 70 Jahren als vermisst, aber er war immer im Herzen seiner Familie und sein Foto hing in den Häusern der Verwandten, sagte seine Nichte. Albinos Mutter starb 2005, aber sie gab die Hoffnung nie auf, dass ihr Sohn am Leben war.
DNA-Test löst Suche aus
Die Polizei von Oakland räumte ein, dass Alequins Bemühungen „eine entscheidende Rolle bei der Suche nach ihrem Onkel gespielt haben“ und dass „das Ergebnis dieser Geschichte das ist, wonach wir streben“. Die Nichte begann ihre Suche im Jahr 2020, als sie „nur zum Spaß“ online einen DNA-Test machte. Dieser ergab eine 22-prozentige Übereinstimmung mit einem Mann, der sich schließlich als ihr Onkel herausstellte.
Anfang des Jahres begannen sie und ihre Töchter erneut mit der Suche. Bei einem Besuch in der Oakland-Bibliothek sah sie sich Mikrofilme von Tribune-Artikeln an – darunter einen mit einem Bild von Luis und Roger. Diese überzeugten sie davon, dass sie auf der richtigen Spur war. Sie ging zur Polizei und bekam schließlich Hilfe. Später wurden auch das FBI und das Justizministerium eingeschaltet.
Am 20. Juni wurde bestätigt, dass ihr Onkel gefunden worden war. Albino ist ein pensionierter Feuerwehrmann und Veteran des Marine Corps, der zweimal in Vietnam eingesetzt war und laut seiner Nichte selbst Vater und Großvater ist. In einem Interview sagte sie, ihr Onkel habe sie „umarmt und gesagt: ‚Danke, dass du mich gefunden hast‘ und mir einen Kuss auf die Wange gegeben.“
Auch Roger erlebte das Wiedersehen noch, starb jedoch im August. Alequin sagte, ihr Onkel wolle nicht mit den Medien sprechen. „Ich war immer entschlossen, ihn zu finden, und wer weiß, vielleicht hilft meine Geschichte anderen Familien, die dasselbe durchmachen“, sagte die Nichte.