
Mit bis zu 131 km/h raste ein Motorradfahrer in Rüsselsheim wiederholt durch eine Radarfalle. Er wiegte sich in Sicherheit und verhöhnte die Behörden mit provokanten Posen. Der Verkehrssünder wurde mittlerweile gefasst.
Symbolbild: Rasender Motorradfahrer
Bild © Imago Images
Niemand möchte beim Rasen erwischt werden. Und wenn es doch passiert, ärgert man sich meist über sich selbst. Nicht so bei einem jungen Motorradfahrer aus Rüsselsheim. Er hatte sichtlich Spaß daran, absichtlich an einem fest installierten Blitzer vorbeizurasen und sogar für Fotos zu posieren. Das wird richtig teuer.
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00:40 Min. ||Petra Demant
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Zwischen Mitte Juni und Ende Juli sei der junge Mann nach Angaben der Stadt Rüsselsheim 15 Mal bei Geschwindigkeitsüberschreitungen erwischt worden. Dabei sei er mit einer Höchstgeschwindigkeit von 131 Kilometern pro Stunde auf einer Straße gefahren, auf der eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 Kilometern pro Stunde gilt.
Bei den darauffolgenden Fahrten wurden Geschwindigkeiten von 126, 123 und 119 Kilometern pro Stunde gemessen. In einer Tempo-30-Zone fuhr er 61 Kilometer pro Stunde.
„Diese Rücksichtslosigkeit ist eine Gefahr für die Allgemeinheit und kann nicht geduldet werden“, sagte Bürgermeister Patrick Burghardt. Wer innerorts so schnell fahre, „habe unvorhergesehene Ereignisse nicht im Griff und gefährde Menschen auf der Straße.“
Stadtpolizei beginnt mit der Suche
Für die Stadtpolizei sei es nicht einfach gewesen, dem dreisten Verkehrssünder auf die Spur zu kommen, heißt es in der Mitteilung. Stationäre Blitzer fotografieren die Fahrzeuge von vorne, Motorräder tragen dort allerdings keine Kennzeichen.
Nach der Auswertung der Bilder erließ das Ordnungsamt eine Fahndungsanzeige für den Biker, eine Streife fiel dem Gesuchten kurze Zeit später auf. Von der Reaktion des verurteilten Rasers waren selbst die Beamten überrascht: „Er hätte nie gedacht, dass hier etwas passieren würde.“
22 Punkte in Flensburg – 17.000 Euro Bußgeld
Vielleicht helfen die Strafen dem rücksichtslosen Biker ja zur Vernunft: Von insgesamt 15 Bußgeldern und Ordnungswidrigkeiten sind laut Stadt elf bereits rechtskräftig. Das bedeutet: 31 Monate Fahrverbot, 17.000 Euro Bußgeld und 22 Punkte in Flensburg.
Schon acht Punkte genügen, um den Führerschein zu entziehen. Nur wenn man nachweisen kann, dass man wieder fahrtauglich ist, kann man einen neuen bekommen. Dafür muss der Motorradfahrer hart arbeiten.
Redaktion:
Julian Moering
Übertragen:
hr1,
Quelle: hessenschau.de