
Nach der 1:6-Debatte gegen den FC Bayern wartet der Bundesliga-Aufsteiger weiter auf den ersten Punkt. Am kommenden Samstag steht nun das Schlüsselspiel gegen den VfL Bochum auf dem Programm.
Wer kennt das nicht? Man freut sich auf die Party des Jahres – alles ist vorbereitet für ein großes Fest mit tollen Leuten und super Stimmung. Und dann kommen die besten Freunde nicht, die Musik ist mies – und viel zu schnell sind auch keine anständigen Getränke mehr da.
So ging es wohl fast allen Fans des KSV Holstein Kiel am Samstagabend. Schon am dritten Bundesliga-Spieltag war der große FC Bayern zu Gast, den Kiel als Zweitligist im Januar 2021 in einem legendären Pokalspiel besiegt hatte – damals aufgrund der Corona-Pandemie vor leeren Rängen. Warum sollte das nicht wieder passieren, diesmal vor stattlicher Kulisse im Holstein-Stadion?
Kiels Abwehrspieler Becker: „Hat sich in die Hose geschissen“
Und dann lief für den Underdog alles schief, was schiefgehen kann. Schon nach 14 Sekunden avancierte Jamal Musiala mit seinem 1:0 zum Partycrasher. 13 Minuten später stand es – Eigentor inklusive – bereits 3:0 für die Bayern und auch die kleinste Hoffnung auf eine Kieler Sensation war dahin.
„Es war einfach in den ersten Minuten schlecht“, sagte Kiels Abwehrspieler Timo Becker: „Zu viele Spieler haben sich in den ersten Minuten in die Hose geschissen.“
Zum Glück für den Aufsteiger nahmen die Bayern vor allem in der zweiten Halbzeit deutlich das Tempo raus, sonst hätte es eine Niederlage historischen Ausmaßes werden können. „Wenn man nach acht Minuten 0:2 hinten liegt, kann man froh sein, dass es mit 1:6 mehr oder weniger ein vergleichsweise glimpfliches Ergebnis ist“, sagte Fiete Arp.
Null Punkte, 3:11 Tore
Holstein Kiel ist nach drei Spieltagen auf hartem Boden der Bundesliga gelandet. Null Punkte und ein Torverhältnis von 3:11 lautet die ernüchternde Zwischenbilanz. Die Norddeutschen sind nach dem Karlsruher SC (1963), Borussia Neunkirchen (1964) und Energie Cottbus (2000) der vierte Club in der Bundesliga-Geschichte, der seine ersten drei Spiele in der höchsten Fußball-Liga allesamt verloren hat.
Allerdings hatte Kiel auch in Hoffenheim, Wolfsburg und Bayern ein vergleichsweise schweres Auftaktprogramm.
„Wir dürfen uns nicht kleinmachen oder schlecht über uns reden“, sagte Kapitän Lewis Holtby nach der Niederlage gegen München. Er weiß aber auch, dass Punkte im Fußballgeschäft die harte Währung sind.
Schlüsselspiel in Bochum
Deshalb ist für Kiel die Partie gegen den ebenfalls noch punktlosen VfL Bochum am kommenden Samstag (15.30 Uhr) sehr wichtig. Auch emotional, damit die Euphorie über den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga nicht gänzlich verpufft.
„Wir werden weiterhin alles dafür tun, in diese Liga zu kommen. Wir wollen gegen Mannschaften punkten, die auf unserem Niveau sind“, sagte Holtby. Arp wurde noch deutlicher: „Wir brauchen nächste Woche in Bochum Punkte. Da müssen wir gewinnen – so ist das!“
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Sportverein | 15.09.2024 | 22:50