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1563 gemalt, lange Zeit verborgen: Der Kunstschatz im Supermarkt

AUDIO: 1563 gemalt, lange verborgen: Der Kunstschatz im Supermarkt (2 Min.)

Stand: 29. Oktober 2025 18:43 Uhr

Das Gemälde war zuletzt hinter einer abgehängten Decke in einem Lüneburger Laden versteckt. Nun wird das Kunstwerk restauriert – und bei der Wiedereröffnung des Gebäudes als Bäckerei im Jahr 2026 öffentlich ausgestellt.

von Céline Rasmussen

Ein Supermarkt in Lüneburg. Seit Jahrzehnten kaufen Kunden hier ein, ohne zu wissen, was für ein Schatz sich über ihnen verbirgt. Bei Renovierungsarbeiten wurde unter der abgehängten Decke ein Kunstwerk aus der Spätrenaissance entdeckt.

Deckengemälde wurden erstmals in den 1970er Jahren freigelegt

Das Gemälde aus dem Jahr 1563 wurde erstmals in den 1970er Jahren freigelegt. Der heutige Besitzer, Ernst-Joachim Petersen, war damals noch ein Kind. Damals interessierte sich niemand wirklich für ein jahrhundertealtes Bild an der Decke – und eine Restaurierung bei laufendem Betrieb hätte vermutlich zu lange gedauert.

Auch jetzt noch zwang ihn niemand, das Deckengemälde zu zeigen; es war einfach sein Wunsch. „Je mehr ich es betrachte, desto wichtiger wird es für mich“, sagte Petersen. „Am Anfang dachte ich mir: Wenn man es nicht mehr sieht, ist das gut.“ Aber jetzt ist er froh, dass das Gemälde sichtbar bleibt.

Supermarkt wird zur Bäckerei – Deckengemälde bleibt als Dekoration

Der Laden wird nun in eine Bäckerei umgebaut und das wiederentdeckte Deckengemälde aufwendig restauriert. Laut Restaurator Markus Tillwick war früher die gesamte Decke verziert, bei Renovierungsarbeiten in den 1970er Jahren wurden jedoch die meisten Gemälde entfernt. „Wir sind hier jetzt in der Endphase“, sagte Tillwick. „Die Decke war stark verschmutzt. Jetzt ist sie für die Zukunft gesichert und für Besucher optisch ansprechender gestaltet.“

Die Eröffnung der Bäckerei ist für nächstes Jahr geplant und das Deckengemälde kann bewundert werden. Wer der Künstler war, ist noch unklar. Zumindest gibt es einen kleinen Hinweis: das Monogramm „AK“, die Abkürzung des Künstlers. Und auch eine Jahreszahl ist vermerkt: 1563. Damit gehöre das Gemälde zu den absoluten Ausnahmen in Lüneburg, sagt der Restaurator Tillwick. In den Archiven wurde bisher keine Person mit der Abkürzung gefunden. Doch die Suche geht weiter.

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