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1.000 Arbeitsplätze: Bosch will das Neff-Werk in Bretten schließen

1.000 Arbeitsplätze: Bosch will das Neff-Werk in Bretten schließen















Bosch Hausgeräte DE will das Neff-Werk in Bretten (Kreis Karlsruhe) im Jahr 2028 schließen. Die in Bretten produzierten Herde und Dunstabzugshauben sollen nach Angaben des Unternehmens künftig aus anderen europäischen Fabriken stammen. In Bretten, im ehemaligen Neff-Werk, werden Produktion und Logistik zum Ende des ersten Quartals 2028 eingestellt.

Bosch kündigt Gespräche über rund 1.000 Mitarbeiter an

Für die rund 980 von der Schließung betroffenen Mitarbeiter sollen nach Angaben des Unternehmens schnellstmöglich Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern beginnen. Ziel ist es, eine sozialverträgliche Lösung für den geplanten Stellenabbau zu finden. Nach Angaben von Bosch wird eine Fortführung des Entwicklungs- und Qualitätssicherungsstandorts mit Sitz in Bretten mit rund 120 Mitarbeitern geprüft.

Das Unternehmen begründet den geplanten Stellenabbau mit einem schwierigeren Marktumfeld für Haushaltsgeräte in Deutschland. Neben Bretten ist auch das Werk Nauen in Brandenburg vom Stellenabbau betroffen. Waschmaschinen werden in Nauen hergestellt. Dort sollen rund 440 Stellen abgebaut werden.

Gewerkschaft fordert Abschaffung der Schließungspläne

Betriebsrat und IG Metall verurteilen die Entscheidung scharf. „Die Entscheidung hat uns überrascht. Uns wurde vorher nicht mitgeteilt, dass Pläne für eine Schließung überhaupt in Betracht gezogen werden“, sagte Betriebsratsvorsitzender Kristian Kipcic-Suta. „Ob es alternative Konzepte gab, wissen wir nicht. Wir fordern Transparenz und echte Beteiligung – und nicht vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden.“

IG Metall und Betriebsrat fordern die BSH-Führung auf, die Schließungspläne aufzugeben und über tragfähige Zukunftskonzepte zu sprechen.

Für Brettens Bürgermeister Nico Morast (CDU) ist die angekündigte Schließung des Neff-Werks ein „Schlag ins Gesicht“, wie er im Interview mit dem SWR sagte:

Bretter
Marktplatz in der Stadt Bretten

Schließung des Neff-Werks
Interview mit Nico Morast: „Schlag ins Gesicht“ für Bretten

Besonders bitter ist für Bürgermeister Nico Morast die geplante Schließung des Neff-Werks in Bretten. Im SWR-Interview sieht er 1.000 Arbeitsplätze wegfallen und nun sei auch die Landesregierung gefragt.


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Bretten ist ein Traditionsstandort

Bretten ist der Standort mit der größten Tradition und Erfahrung in der heutigen BSH Hausgeräte GmbH-Gruppe. Firmenangaben zufolge wurde hier im Jahr 1877 die „Carl Neff Herd- und Backofenfabrik“ gegründet. Neben Herden und Backöfen werden in Bretten seit mehr als 30 Jahren auch Dunstabzugshauben für die verschiedenen BSH-Marken produziert.

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