Es ist mit steigenden Ausgaben zu rechnen
US-amerikanische Technologiegiganten wachsen dank KI-Investitionen stark
30. Oktober 2025, 02:17 Uhr
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Alphabet, Meta und Microsoft sind die nächsten Börsenschwergewichte, die ihre Zahlen präsentieren. Alle haben massiv in künstliche Intelligenz investiert – und es zahlt sich aus. Im nachbörslichen Handel kommt es zu Gewinnmitnahmen.
Der Siegeszug der Künstlichen Intelligenz (KI) gibt Alphabet, Microsoft und Meta erneut kräftigen Rückenwind. Gleichzeitig haben die Google-Muttergesellschaft, der Softwarekonzern und der Facebook-Betreiber im vergangenen Quartal ihre Investitionen in diese Technologie ausgeweitet. Ein Ende dieses Trends ist nicht in Sicht.
Beide Unternehmen erhöhten ihre jährlichen Prognosen für solche Ausgaben, Alphabet auf 91 bis 93 Milliarden US-Dollar, Meta auf 70 bis 72 Milliarden US-Dollar. Meta-Finanzdirektorin Susan Li betonte, dass die Investitionen im Jahr 2026 wieder deutlich höher ausfallen könnten. Microsoft habe in diesem Zeitraum fast 35 Milliarden US-Dollar in die KI-Infrastruktur gesteckt, etwa ein Sechstel mehr als von Analysten erwartet.
Schätzungen zufolge werden die großen Technologieunternehmen und Cloud-Anbieter in diesem Jahr insgesamt rund 400 Milliarden Dollar in den Aufbau neuer Serverfarmen investieren. Die Unternehmen begründen dies mit dem exorbitant steigenden Bedarf an Rechenkapazität, der derzeit nicht gedeckt werden kann.
Einer der Nutznießer dieses Booms ist Nvidia. Die Marktkapitalisierung des weltweit größten Anbieters von Hochleistungs-KI-Prozessoren hat am Mittwoch als erstes Unternehmen die Fünf-Billionen-Dollar-Marke geknackt. Damit ist das Unternehmen mehr als dreimal so hoch bewertet wie alle 40 DAX-Unternehmen zusammen.
Die hohen Ausgaben zahlen sich in starkem Wachstum für Alphabet, Meta und Microsoft aus. Die drei Unternehmen steigerten ihren Quartalsumsatz zwischen 16 und 26 Prozent. Laut CEO Sundar Pichai hat Alphabet erstmals die 100-Milliarden-Dollar-Schwelle überschritten. Bei der Google-Muttergesellschaft und bei Microsoft wuchsen die jeweiligen Cloud-Sparten etwa doppelt so schnell wie der Konzernumsatz. Robuste Werbeeinnahmen gaben Meta und Alphabet Rückenwind.
Microsoft und Meta geben im After-Market-Handel nach
Im nachbörslichen Handel an der Wall Street fielen die Microsoft-Aktien dennoch um fast drei Prozent. „Die hohen Investitionen sind etwas besorgniserregend“, sagte Analyst Bob Lang vom Anlageberater Explosive Options. Der Betriebsgewinn stieg jedoch um ein Viertel. Daher dürften die aktuellen Verluste hauptsächlich auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen sein. Seit Anfang April haben die Aktien gut 50 Prozent zugelegt.
Auch die Meta-Papiere rutschten ab und verloren mehr als acht Prozent. Der Betreiber der Online-Plattform Instagram musste im Zusammenhang mit der Steuerreform von US-Präsident Donald Trump einen Abschreibungsbetrag in Höhe von 16 Milliarden US-Dollar hinnehmen.
Anleger kauften jedoch mutig Alphabet-Aktien. Sie legten nachbörslich um 5,5 Prozent zu. Der Haupttreiber dieser Rally sei der überraschend deutliche Anstieg der Werbeeinnahmen von fast 13 Prozent, erklärte Portfoliomanager Matt Stucky vom Vermögensverwalter Northwestern Mutual. Sie dämpften Ängste, dass die wichtigste Einnahmequelle des Unternehmens versiegen könnte.
Zahlreiche Start-ups versuchen mit KI-gestützten Angeboten der Alphabet-Tochter Google Marktanteile bei der Internetsuche zu erobern. Hier gibt es hohe Einnahmen aus Online-Werbung. Der ChatGPT-Entwickler OpenAI hat kürzlich einen eigenen Internetbrowser vorgestellt. Darüber hinaus sollen dank einer Kooperation mit dem Zahlungsabwickler PayPal künftig Einkäufe direkt mittels KI möglich sein. Perplexity.ai, ein weiterer KI-gestützter Suchdienst, konkurriert mit Google.
